Bastille Day – Filmkritik

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Macho-Time in Paris. Sean Briar (Idris Elba) muss den potenziellen Attentäter Michael Mason (Richard Madden) quer durch Paris jagen. Doch die Bad Boys lauern natürlich ganz woanders…

Michael verbringt den Tag damit, Touristen in Paris auszurauben. Nackte Tatsachen gehören dazu, doch wie immer gilt für gebrochene Männercharaktere: es dürfen zwar Geldbörserln und Handys gestohlen werden, doch das eigene Herzal bleibt schön da, wo es ist. Als Michael eines Tages eine falsche Tasche stiehlt, die mitten in Paris explodiert, hat er plötzlich einen ziemlich hartnäckigen Verfolger: Sean arbeitet für den amerikanischen CIA und ist ähnlich einsam, aber mehr geübt in „Fuck You“-Sagern und Nahkampf-Techniken. Nach und nach stellt sich heraus, dass Micheal gar nichts mit dem eigentlichen Attentat am Hut hat. Die Spur führt zu einer Frau namens Zoe (Charlotte Le Bon), die zwar Trägerin der Tasche war, aber damit etwas ganz anderes erreichen wollte. Wie es in testosteronschweren Filmen so üblich ist, wurde die Frau von einem anderen Mann „nur“ für seinen Vorteil benutzt. Gemeinsam kämpfen sie somit in Paris um die Wahrheit, die im Laufe des Films zwar immer abstruser wird, aber im Kern für einen Actionfilm heikle Themen anspricht. Es ist vielleicht übertrieben, mit einem Hashtag und ein paar Masken komplettes Chaos zu verbreiten, aber die unterschwellige Botschaft, dass Fremdenhass nicht von Fremden geschürt wird, sondern von ganz anderen Quellen (Stichwort: Populismus), ist da schon überraschend.

„Bastille Day“ ist unterhaltsames Popcornkino mit halblustigen Gags und gut gemachten Action-Sequenzen. Die Charaktere sind so klischeehaft gezeichnet, dass es eigentlich schon lustig ist, ihnen zuzuhören. Etwas mehr Humor und weniger hölzerne Charaktere hätten dem Film ganz gutgetan. Sei’s drum, falls wer noch nicht sicher ist, ob Idris Elba James Bond spielen könnte: kann er, „Bastille Day“ ist sein Audition Tape.

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen