Rush – Filmkritik

Review of: Rush

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4
On 2. Oktober 2013
Last modified:2. Oktober 2013

Summary:

Der Film „Rush“ erzählt die Geschichte zweier ungleicher Männer, mit den selben Ambitionen im Motorsport: Gewinnen. Während Playboy James Hunt sein Leben abseits der Rennstrecke feucht-fröhlich auskostet, geht Niki Lauda lieber früh schlafen und konzentriert sich ganz auf den Sport.

Brumm Brumm. Formel 1 Rennen sind ungefähr so spannend wie ein Mopedauto auf einer Rennstrecke zu fahren. Gähn. Das Leben von Niki Lauda und seinem Rivalen James Hunt ist dagegen guter Kino-Stoff.

Als sich James Hunt (Chris Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl) zum ersten Mal begegnen, muss erst mal klar gestellt werden, dass Lauda kein Deutscher, sondern Österreicher ist. Kurz dachte ich, dass das Premierenpublikum schon da aufsteht und in die Hände klatschen wird, aber alles der Reihe nach: der Film „Rush“ erzählt die Geschichte zweier ungleicher Männer, mit der selben Ambition im Motorsport: Gewinnen.
Während Playboy James Hunt sein Leben abseits der Rennstrecke feucht-fröhlich auskostet, geht Niki Lauda lieber früh schlafen und konzentriert sich ganz auf den Sport. Beide werden immer besser und scheinen auch im Privatleben angekommen zu sein: James heiratet Suzy Miller (Olivia Wilde) weil sie so schön ist und somit sehr gut zu ihm passt, Niki Lauda ehelicht seine Marlene (Alexandra Maria Lara). Mit jedem Rennen wird klar: hier haben sich zwei Rivalen gesucht und gefunden. Beide kämpfen 1976 um den Weltmeistertitel. Beim deutschen Grand Prix am Nürburgring passiert dann der dramatische Unfall. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen gerät Laudas Ferrari ins Schleudern und fängt Feuer. Erst nach über 50 Sekunden konnte Niki Lauda aus dem Wagen gezogen werden. Die Verbrennungen sind bis heute sichtbar. Während Lauda im Spital um sein Leben kämpft, kämpft James Hunt um die Weltmeisterschaft. Doch Hunt hat nicht mit dem eisernen Willen seines Rivalen gerechnet…

Drehbuchautor Peter Morgan (Die Queen, Frost/Nixon) hat ein Händchen für biografische Inhalte – das hat sich auch bei „Rush“ nicht geändert. „Rush“ ist eine clevere und unterhaltsame Charakterstudie zweier Sportler mit unglaublich guten Schauspielern. Daniel Brühl ist in „Rush“ Niki Lauda. Seine Sprache, seine Mimik, sein Aussehen ist dank seiner Sprachtrainerin nahezu perfekt. Chris Hemsworth nimmt man den Frauenabschleppenden Playboy sofort ab – ja so war das in den 70er Jahren. Halli Galli. Es macht Spaß, wenn die beiden Gegenpole aufeinander treffen und man fiebert als Zuseher mit, wenn beide in ihren Rennautos sitzen und um die Wette im Kreis fahren (und das ist für mich sehr überraschend). Man kann Niki Lauda sympathisch finden oder nicht, auf jeden Fall ist auch er ziemlich unterhaltsam. Kürzlich hat er der Süddeutschen Zeitung erzählt, eine amerikanische Fernsehsendung hat ihn auf der Unfallstelle am Nürburgring interviewt. Sie hatten erwartet, er würde bei diesem Interview sehr emotional reagieren. Was macht Lauda? Er unterbricht die Reporterin, geht kurz neben die Rennstrecke und sagt zu ihr: „Na schau was ich gefunden habe: mein Ohrwaschl“.

„Rush“ ist perfekte Unterhaltung mit Österreich-Bezug, einem guten Drehbuch von Peter Morgen und einer filmisch guten Umsetzung von Ron Howard ohne viel CGI-Getue. So, do you feel the need for speed? Dann rush to the movies…

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen