12 Years a Slave – Filmkritik

Review of: 12 Years a Slave

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5
On 18. Januar 2014
Last modified:11. Juli 2015

Summary:

Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt als selbstständiger Geigenspieler mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Anfang des 19. Jahrhunderts in Saratoga Springs, New York State. Eines Tages engagieren ihn zwei Männer für einen Aufritt in Washington. Dort angekommen wird mit den zwei Männern erst mal ausgiebig gefeiert. Am nächsten Morgen erwacht Solomon in Ketten...

Es gibt Geschichten, die man nicht so schnell vergessen kann. „12 Years a Slave“ ist so eine…

Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt als selbstständiger Geigenspieler mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Anfang des 19. Jahrhunderts in Saratoga Springs, New York State. Eines Tages engagieren ihn zwei Männer für einen Aufritt in Washington. Dort angekommen wird mit den zwei Männern erst mal ausgiebig gefeiert. Am nächsten Morgen erwacht Solomon in Ketten. Der einst freie Mann wird geschlagen, gedemütigt und kurz darauf einfach an einen Sklavenhändler verkauft. Nicht nur seine Freiheit wird ihm genommen, sondern auch sein Name. Er heißt von nun an Platt. Sein erster Plantagenbesitzer Ford (Benedict Cumberbatch) ist noch menschlicher als sein zweiter „Master“ Edwin Epps (Michael Fassbender). Epps ist ein gläubiger Sadist der mit der Tatsache nicht zurecht kommt, Gefühle für Sklavin Patsey (Lupita Nyong’o) zu hegen. Dafür lobt er sie untertags und vergewaltigt sie nachts. Jedes Aufbegehren wird brutal im Keim erstickt. Trotzdem gibt Solomon den Gedanken nicht auf, irgendwann wieder als freier Mann mit seiner Familie zu leben…

„12 Years a Slave“ ist schwere Kost, keine Frage. Viele Leute werden sich fragen, warum sollten sie sich denn bitte so eine unangenehme, brutale Geschichte überhaupt anschauen? Die Antwort ist ganz einfach: weil sie es wert ist anzusehen, weil jeder die Geschichte von Solomon Northup kennen sollte, weil Chiwetel Ejiofor, Lupita Nyong’o und Michael Fassbender einfach großartig in ihren Rollen sind.

Regisseur Steve McQueen hat einen ganz eigenen Erzählstil. Lange Aufnahmen, brutal und kitschfrei inszeniert, die einem als Zuseher unbequem im Kinosessel herumrutschen lassen. Szenen, in denen Solomon an einem Baum hängt, um sein Leben kämpfend, während um ihn das Leben einfach weitergeht. Kameramann Sean Bobbit ist einerseits nah an den Protagonisten dran, andererseits wirken einige Szenen so, also würde man als Zuseher hilflos danebenstehen und ungläubig der Szene lauschen.

Steve McQueen hat mit seiner gesamten Crew ein Meisterwerk geschaffen. „12 Years a Slave“ ist ein Must-See-Movie. Wir scheuen oft unangenehme Themen, doch hier lohnt es sich aktiv hinzuschauen. Go and see this movie!

Bewertung:

5 von 5 Filmrollen