Gone Girl – Filmkritik

Review of: Gone Girl

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4
On 4. Oktober 2014
Last modified:29. Juni 2015

Summary:

„Gone Girl“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gillian Flynn, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Es wird wohl nicht die letzte Zusammenarbeit mit David Fincher sein, und das ist auch gut so. „Gone Girl“ ist ein Psychothriller, der einem irgendwie nervös macht. Psycho-Spielchen sind schließlich auch interessanter und spannender, als Blut- und Gewaltorgien. Um einen Charakter aus Game of Thrones zu zitieren: „If you think this has a happy ending, you haven’t been paying attention.“

Gone Girl“ ist die Antithese zu all den gut gelaunten Hollywood-Filmchen, die meinen, mit der Heirat der Protagonisten ist das Happy End(ing) eingeläutet. Falsch, da fängt es erst an, unheimlich zu werden…

Am fünften Hochzeitstag von Nick Dunne (Ben Affleck) und seiner Frau Amy (Rosamund Pike) passiert etwas, was sich wohl einige Ehemänner wünschen würden: Amy verschwindet spurlos. Nachdem die Polizei Blut im Haus findet, wird es für Nick immer schwieriger, sein liebevolles Ehemann-Image aufrecht zu erhalten. Denn ganz so unschuldig, wie er sich gibt, ist er nicht, oder? Doch was ist eigentlich mit Amy? Ist sie einfach abgehauen, entführt worden, ja vielleicht sogar ermordet worden?

Es ist schwierig etwas über „Gone Girl“ zu schreiben, ohne etwas zu verraten. Denn: je weniger man weiß, desto besser. Wer David Fincher-Filme kennt, weiß: es ist definitiv ein Film für Erwachsene, diesmal wieder unterlegt mit dem Score von Trent Reznor und Atticus Ross. In „Gone Girl“ geht es nicht nur um das Verschwinden der Ehefrau, sondern auch um die Medien und wie sehr sie den Blick verändern können, wenn sie nur wollen. Halten sie Nick für schuldig, schauen ihn alle Beteiligten bös’ an, halten ihn sie für unschuldig, umarmen sie ihn und helfen fleißig bei der Suche. So stellen die Medien eben ihre eigentliche Wirklichkeit dar, gefolgt von den Lemmingen vor den Fernsehapparaten. Apropos Wirklichkeit: Im Film sehen und hören wir immer beide Seiten, die uns in Rückblenden von Nick und Amys Beziehung erzählen, als auch von den Tagen, seit dem Verschwinden. Man weiß somit nie genau, wem oder was man glauben soll. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde: die 149 Minuten Filmlänge merkt man kaum. Vor allem die erste Hälfte ist etwas zäh. Obwohl viel passiert, ist man erst mal gar nicht so mitgerissen. Erst als die ersten Plot-Twists einsetzen, wird es spannend.

„Gone Girl“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gillian Flynn, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Es wird wohl nicht die letzte Zusammenarbeit mit David Fincher sein, und das ist auch gut so. „Gone Girl“ ist ein Psychothriller, der einem irgendwie nervös macht. Psycho-Spielchen sind schließlich auch interessanter und spannender, als Blut- und Gewaltorgien.
Um einen Charakter aus Game of Thrones zu zitieren:
„If you think this has a happy ending, you haven’t been paying attention.“

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen

 
 

Soundtrack: