Snowpiercer – Filmkritik

Review of: Snowpiercer

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3
On 29. April 2014
Last modified:29. April 2014

Summary:

„Snowpiercer“ ist eine willkommene Abwechslung zu all den anderen Welt-Ende-Filmen. Jedes Vordringen in ein neues Zugabteil wirkt wie ein Tor in eine andere Welt, stilistisch und visuell gesehen. Tilda Swinton ist wieder einmal kaum wiederzuerkennen, ihre Rolle ist jedoch der pure Wahnsinn. Schon allein deswegen, sollte man sich „Snowpiercer“ ansehen.

Filmische Zukunftswelten haben momentan Konjunktur. In Joon-ho Bongs „Snowpiercer“ fahren die Überlebenden einer zweiten Eiszeit mit dem Zug um die Welt. Klingt komisch, ist aber so.

Als ein „Global Warming Experiment“ nicht glückt, friert die Welt ein. Einige Überlebende schaffen es noch in den „Snowpiercer“. Eine moderne Arche Noah in Form eines Zugs, der sich selbst erhält und antreibt. 17 Jahre ist dieser Zug nun schon unterwegs. Die Passagiere im „Tail“ haben ein scheiß Leben. Sie bekommen täglich einen grausigen Protein-Riegel zu essen, haben kein Tageslicht und werden von den Wachleuten mit Füßen getreten. Doch es tut sich etwas: Curtis (Chris Evans) plant den Aufstand. Gemeinsam mit Edgar (Jamie Bell) und Gilliam (John Hurt) wollen sie bis in den vordersten Waggon vordringen, ohne genau zu wissen, was sie dort erwarten wird…

„Snowpiercer“ ist eine willkommene Abwechslung zu all den anderen Welt-Ende-Filmen. Jedes Vordringen in ein neues Zugabteil wirkt wie ein Tor in eine andere Welt, stilistisch und visuell gesehen. Tilda Swinton ist wieder einmal kaum wiederzuerkennen, ihre Rolle ist jedoch der pure Wahnsinn. Schon allein deswegen, sollte man sich „Snowpiercer“ ansehen. Der Film wechselt mühelos zwischen brutalen Actionsequenzen und absurden, humorvollen Einlagen. Natürlich ist nicht alles ganz logisch, doch das tut dem Kinospaß keinen Abbruch. Neben Swinton zeigt Chris Evans wieder einmal seine kämpferische Seite, nur diesmal ohne Schild und engen Anzug, dafür mit Vollbart. Regisseur Joon-ho Bong übt in seinem Film natürlich auch Gesellschaftskritik. Nachdem Bong aus Südkorea stammt, erinnert vor allem die Szene im Schulwaggon an eine Kritik an Nordkorea. In der Szene besingt eine überaus ambitionierte Lehrerin den allwissenden Wilford, immer und immer wieder. Die Kinder tun es ihr nach und geraten dabei fast schon in Ekstase. Tja, da fragt man sich schon warum Hollywood Mogul Harvey Weinstein den Film als angeblich „zu intelligent“ eingestuft hat (und einige Szenen für den amerikanischen Markt kürzen wollte). Vielleicht verstand er ja nur Bahnhof…

Asiatische Einflüsse gemixt mit einem American Blockbuster ergeben einen überaus interessanten Action-Endzeitfilm. Nur weiter so…

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen