Da geht noch was – Filmkritik

Review of: Da geht noch was

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3
On 15. September 2013
Last modified:15. September 2013

Summary:

Beruflich erfolgreich, verheiratet, ein Sohn und gerade mit der Planung des eigenen Hauses beschäftigt. Nach wie vor ist die Beziehung zu seinem Vater angespannt, wenn überhaupt, dann tritt er Familienbesuche nur seiner Mutter zuliebe an. Als ihm diese von ihrer Trennung erzählt, überschlagen sich die Ereignisse.

Vor Freude hüpfende Kinder, innige Umarmungen, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen – das Idealbild einer „perfekten Familie“, wie es in Weichspüler-Fernsehwerbungen so oft propagiert wird, ist von Kindheit an Conrads (Florian David Fitz) innigster Wunsch. Doch sein fordernd autoritärer Vater Carl (Henry Hübchen) und dessen zurückhaltende Gattin Helene (Leslie Malton) lassen ihn schnell realisieren, dass die Vorstellung vom Familienglück nur ein irrealer Traum ist. Die Jahre vergehen und Conrad versucht seinen Wert-Vorstellungen gerecht zu werden: beruflich erfolgreich, verheiratet, ein Sohn und gerade mit der Planung des eigenen Hauses beschäftigt. Nach wie vor ist die Beziehung zu seinem Vater angespannt, wenn überhaupt, dann tritt er Familienbesuche nur seiner Mutter zuliebe an. Als ihm diese von ihrer Trennung erzählt, überschlagen sich die Ereignisse: Carl stolpert in den leeren Pool und verletzt sich, Helene findet über eine Online-Dating-Plattform einen neuen Partner und Conrad muss feststellen, dass es auch in seiner Ehe kriselt. Kurzerhand beschließt er seinen hilflosen alten Herrn gesund zu pflegen – eine Entscheidung, die seine Weltsicht völlig auf den Kopf stellen wird.

Dass Florian David Fitz nicht nur vor der Kamera gut aussieht, sondern auch ein begabter Drehbuchautor ist, bewies der deutsche Feschak schon mit der Tragikomödie „Vincent will Meer“ im Jahr 2010. Die schmale Gratwanderung zwischen realitätsnahem Drama und kitschiger Komödie gelingt ihm diesmal allerdings nicht ganz: Nach dem Vorbild amerikanischer Genrevertreter jagt ein Klischee das nächste. Dennoch erweist sich „Da geht noch was“ als wesentlich niveauvoller und weniger künstlich als die meisten Hollywood-Liebesschnulzen und schafft es trotz gelegentlicher dramaturgischer Schwächen auf erfrischend witzige Art zu unterhalten.

Alles in allem ein familientaugliches Feel-Good-Movie nach Schema F, das dem Zuschauer zwar nichts Neues bietet, Altes aber gekonnt zu einem kurzweiligen Kinovergnügen verbindet. Der Filmtitel ist eben Programm.

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen