Deadpool – Filmkritik

Frage: in welchem Bundesland ist „Deadpool“ erst ab 18 zugelassen?
Burgenland. Kein Witz.

Da hat sich Marvel aber etwas getraut: der Comicheld in Ganzkörperleder hat keine Jugendfreigabe (ab 16 Jahren). Gott sei Dank, so gibt es Witze über – und unterhalb der Gürtellinie, Witze auf Kosten anderer Comichelden, Witze auf Kosten von Ryan Reynolds, Witze auf Kosten von Marvel und und und – hier ist garantiert nichts jungfräulich.

Ich muss zugeben, nach dem „Deadpool“-Trailer war ich noch skeptisch, ob das wirklich lustig wird. Doch gleich am Anfang des Filmes stellt sich heraus: die Angst war vollkommen unbegründet. Gleich in die Anfangssequenz wird klar, wohin die Reise geht und eines ist sicher: nicht nur die Marketing-Abteilung konnte sich austoben, sondern eigentlich alle Beteiligten des Films. Redet Deadpool mit dem Publikum und durchbricht so die „4thWall“? Sicher. Wollen wir ihn auch entstellt und nackt zeigen? Ja klar, aber lassen wir ihn bitte auch gleich kämpfen, damit sein Schwengel auch schwingen kann. Können wir bitte auf den Scheiß-Film „Green Lantern“ Bezug nehmen? Ja, klar, kein Problem. Doch es ist unmöglich alle Verweise aufzuzählen. „Deadpool“ funktioniert für mich am besten, wenn er unterschiedliche Meta-Ebenen durchbricht und weniger, wenn der rote Anti-Held im Kampf ständig mehr oder weniger lustige „One-Liner“ raushaut. Ja, alles ist nicht lustig, aber das ist auch vollkommen egal, denn es geht sicher gleich wieder arg-derb weiter. Man darf halt keinen Genierer haben.

„Deadpool“ ist der Anti-Comicheld des Jahres – wir sehen schon mal Rot für eine Fortsetzung. Filthy/Gorgeous!

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen