Zoolander 2 – Filmkritik

„Zoolander“ war seiner Zeit voraus und wurde eigentlich erst durch sämtliche Wiederholungen im Fernsehen/auf DVD zum Kult-Hit. Eine Neuauflage ist da nicht mehr wirklich eine Überraschung, denn ganz Hollywood scheint neuerdings auf Aufgewärmtes (21 Jump Street, Point Break, …) umzusteigen: sehr vieles wird serienweise wieder verfilmt: mal mehr, mal weniger gelungen. „Zoolander 2“ ist genauso dämlich wie sein Vorgänger, hat jedoch durchwegs schlechte Kritiken. Wieso eigentlich?

Wake me up before you go-go. Eine Story ist weder beim alten noch beim neuen Film wirklich vorhanden, die Gags zünden mal mehr, mal weniger. Trotzdem: immer wenn ich dachte: „nicht lustig“ kam wieder ein Pointe oder Slapstick-Einlage, die dann doch recht lustig war. Doch nach all der schlechten Kritik war ich auf das Schlimmste vorbereitet, somit war ich oft die einzige im Saal die gelacht hat. Ich gebe es ja zu: Hansel (Owen Wilson) und Derek „Zoolander“ (Ben Stiller) sind einfach lustige Volltrotteln, die nicht davor zurückschrecken, ihre alten Gags einfach wieder einzubauen. Das Staraufgebot ist ebenso sehr hoch – wer will kann mitzählen.

Das Problem des Filmes? Im Trailer werden leider (wie so oft in dieser Zeit) schon die besten Gags gezeigt, das ist eigentlich ziemlich ärgerlich. Warum musste man z.B. Justin Bieber gleich in den Trailer einbauen? Das wär doch eine gelungene Überraschung gewesen. Oder Benedict Cumberbatch? Way too much information. Penélope Cruz hat auch eine undankbare, stereotype Rolle abbekommen. Doch wahrscheinlich ist auch sie in die Retro-Falle getappt. Die Aufregung war in den Social Media Kanälen groß, als bekannt wurde, dass es einen zweiten Teil von „Zoolander“ geben wird. Da sitzen alle da und denken: ja, „Zoolander war so super, macht noch einen Teil, wird sicher voll lustig. Dann wurde es vollkommen ruhig, denn scheinbar konnten die bekannt-wohligen Gefühle aus den 90ern nicht wieder hergestellt werden…

„Zoolander 2“ ist eine Art over-the-top-Scherz-komm-raus-Gehabe. Das mag für die einen sehr schlimm sein, für die anderen ein ähnlich schräg-schrilles Kinoerlebnis wie in den 90ern. Also: auf, auf zur Bad-Taste-Mode-Party.

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen