The Grandmaster – Filmkritik

Review of: The Grandmaster

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Rating:
3
On 29. Juni 2013
Last modified:29. Juni 2013

Summary:

Die Handlung beginnt in den 1930er Jahren, als Kampfsport noch verpönt und in Bordellen ausgetragen wurde. Der alte Großmeister Gong Bao-sen steht kurz vor seinem Rücktritt. Er hat die unterschiedlichen Kampfsportschulen Nord- und Südchinas vereint und wünscht sich nichts sehnlicher als Nachfolger, die für frischen Wind sorgen.

Die Bruce Lee-Filme sind bislang spurlos an mir vorübergegangen. Daher war die Tatsache, dass die „Todeskralle“ Schüler von Ip Man war, nicht ausschlaggebend dafür, mir „The Grandmaster“ anzusehen. Regisseur Kar Wai Wong war der Grund.

Zu seinen bekanntesten Filmen zählen wahrscheinlich „My Blueberry Nights“ – mit Norah Jones und Jude Law – und natürlich „In the Mood for Love“ – mit Tony Leung Chiu Wai. Der ist angeblich Kar Wai Wongs Lieblingsschauspieler, weshalb er auch für die Rolle des Ip Man gecastet und zu 18 Monaten Kampfsporttraining verdonnert wurde. Ip Man war ein Großmeister der südchinesischen Kampfkunst Wing Chun, auf das meines Wissens nach Kung Fu wurzelt (Experten mögen mir mein mangelndes Fachwissen diesbezüglich verzeihen).

„The Grandmaster“ setzt sich aus mehreren Handlungssträngen zusammen, die Geschichte von Ip Man ist einer von ihnen. Die Handlung beginnt in den 1930er Jahren, als Kampfsport noch verpönt und in Bordellen ausgetragen wurde. Der alte Großmeister Gong Bao-sen steht kurz vor seinem Rücktritt. Er hat die unterschiedlichen Kampfsportschulen Nord- und Südchinas vereint und wünscht sich nichts sehnlicher als Nachfolger, die für frischen Wind sorgen. Ip Man könnte so ein Nachfolger sein. Der wiederum lernt des Großmeisters Tochter Gong Er kennen. Schmachtende Blicke werden während eines Zweikampfs ausgetauscht, mehr aber nicht, denn Ip Man ist verheiratet. Als Gong Ers Vater von seinem Protegé Ma San getötet wird, schwört die Tochter Rache.

Außerdem taucht im Verlauf des Films noch ein ehemaliger Geheimagent namens „Rasierklinge“ auf. Jedoch hat sich mir nicht ganz erschlossen, warum dieser Charakter seinen Platz im Film gefunden hat. Das mag damit zusammenhängen, dass Kar Wai Wong ohne fertiges Drehbuch beginnt zu Drehen und erst beim Schnitt die endgültige Story entwickelt. Und nach der Premiere bei der diesjährigen Berlinale hat der Regisseur den Film noch einmal stark gekürzt. Das könnte auch weitere Szenen rund um „Rasierklinge“ getroffen haben.

Speaking of: Der Film dauert trotz Kürzungen immer noch zwei Stunden und fühlt sich noch länger an. Was aber nicht bedeuten soll, dass er schlecht ist. „The Grandmaster“ besticht durch wundervolle Bildkompositionen und beeindruckende Kampfszenen. Im Grunde ist der Film eine Liebeserklärung an die Kampfkunst Kung Fu. Wer eine detaillierte Biographie von Ip Man erwartet wird enttäuscht, denn abgesehen von diesem sind die meisten Charaktere Fiktion.

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen